Psychoanalyse und Film - Le Locataire (Der Mieter)
- Titel:
- Psychoanalyse und Film - Le Locataire (Der Mieter)
- Wann:
- 15.01.2017, 17:30 Uhr
- Wo:
- Filmmuseum München - München, Bayern
- Kategorie:
- Öffentliche Veranstaltungen
Beschreibung
Die Filmreihe Psychoanalyse und Film eine Kooperation des Filmmuseums München und der Akademie für Psychoanalyse, wird fortgesetzt. Das Thema dieser Reihe Psychoanalyse und Film ist "Verwandlung"
Le Locataire (Der Mieter)
Frankreich 1976 - R: Roman Polanski - B: G. Brach, R. Polanski - M: Philippe Sarde - D: Roman Polanski, Isabelle Adjani, Melvyn Douglas, Jo Van Fleet - 120 min, OmU
Das Thema der neuen Staffel von „Film und Psychoanalyse“, „Verwandlung“ hat seine berühmteste literarische Vollendung in der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka gefunden. Der Eindruck des Kafkaesken, des Klaustrophobischen, der Unentrinnbarkeit, der kontrollierenden Blicke ist eine zentrale Erfahrung, die der Zuschauer beim Sehen von Polanskis Film macht. Der von Polanski selbst gespielte Protagonist als Mieter einer Wohnung in einem düsteren, heruntergekommenen Pariser Innenhof, geht unaufhaltsam dem gleichen Schicksal - Suizid - entgegen, wie die Vormieterin. In seinem Versuch, die rigide Hausordnung zunächst zu umgehen, dann in ihrem Sinn zu verstehen, um sich schließlich zu unterwerfen, erinnert er ebenfalls an eine zentrale Figur aus dem Kafka- Kosmos, nämlich Josef K. aus „ Der Prozess“. Handelt es sich bei diesem Meisterwerk Polanskis nur um die Darstellung des schleichenden Beginns und Verlaufs einer Psychose? (in dieser Hinsicht verbindet ihn ein enges thematisches Band mit Polanskis vorherigen Filmen Repulsion (Ekel) von 1965 und Rosemary’s Baby von 1968)? Oder unternimmt der Film nicht auch die Bebilderung eines inneren Zustands, in dem die Grenzen von Innen und Außen, von Projektion und Realität verschwimmen, und in dem wir uns als Zuschauer durch den Schrecken, den der Film erzeugt, selbst wieder finden können?
Einführung und Kommentar: Corinna Wernz, Katharina Leube-Sonnleitner
Zeit: Sonntag, 15.01.2017, 17.30 Uhr